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>> Mehr erfahrenEinzeltest: Milwaukee M18CCS55
Akku-Handkreissäge mit Power
Milwaukee Werkzeuge sind Ihnen kein Begriff? Das sollten wir ändern! Denn die amerikanische Marke bietet definitiv Top-Produkte, wenn es um ernstzunehmende Akku- und Elektrowerkzeuge geht. Das beweist unser Test der Akku-Handkreissäge M18 CCS55.
Die Milwaukee Electric Tool Corporation gehört zum chinesischen TTI (Techtronic Industries) Konzern, zu dem unter anderem auch die Marken Ryobi (Heimwerker) und AEG (semiprofessionelle Anwendungen) gehören. Milwaukee ist in dieser Trias die Marke, die sich an professionelle Anwender richtet. Auf dem amerikanischen und dem asiatischen Markt ist Milwaukee sehr erfolgreich. In Europa führt die Marke dagegen eher noch ein Nischendasein. Woran das liegt? Nun, zum einen gibt es in Europa und besonders in Deutschland sehr starke heimische Marken. Zum anderen sind Milwaukee Werkzeuge eher amerikanisch. Was das heißt? Um das zu verstehen, muss man lediglich mal ein paar Youtube Videos ansehen, in dem Blogger zeigen, wie sie handwerkliche Aufgaben lösen. Der Deutsche erklärt ausufernd, welche spezielle Maschine mit welchem Sonderzubehör aus dem Sortiment des Anbieters er verwendet, der Amerikaner sagt lediglich, dass man eine richtig gute Maschine braucht und zeigt ausführlich, welche Tricks er anwendet, welche Hilfseinrichtungen er sich baut und was für Tricks und Kniffe ihm sonst noch eingefallen sind, um zum Ziel zu kommen.
Will sagen, wir sind hier hochspezialisierte Maschinen und ein umfangreiches Zubehörprogramm gewöhnt, in Amerika sind universelle Geräte, die man mit Kreativität und Geschick vielfältig einsetzen kann, gefragt. Das wird auch bei der Milwaukee M18CCS55 deutlich.Ausstattung
Das die Milwaukee M18CCS55 eher amerikanischen Werkzeugtraditionen folgt, sieht man schon an der Anordnung von Sägeblatt und Motor. Bei europäischen Kreissägen sitzt das Sägeblatt rechts, der Motor links. Der Grund ist ganz einfach: Bei der rechtshändigen Bedienung der Maschine sichert man mit der linken Hand das Werkstück während die rechte die Säge führt. Der Abschnitt fällt auf der rechten Seite des Werkstücks ab. Die Säge findet eine stabile Führung auf dem Werkstück. So weit, so logisch. Nur: möchte man den Schnitt im Blick haben, muss man den Körper weit nach rechts beugen, um das Sägeblatt sehen zu können. Bei der Milwaukee M18CCS55 ist das Sägeblatt links montiert, der Motor rechts – eine Bauform, die in Amerika üblich ist. Wenn man die Maschine mit der rechten Hand führt, hat das links angeschlagene Sägeblatt den Vorteil, dass man das Sägeblatt und damit die genaue Position des Schnitts im Blick hat. Allerdings kann die linke Hand dann kaum das Werkstück sichern. Wenn man das Werkstück allerdings fixiert – was man eh besser machen sollte – ist das links angebrachte Sägeblatt klar im Vorteil. Denken Sie mal darüber nach, bei welchen Schnitten Sie die Handkreissäge wie halten. Sie werden feststellen, dass ein links angebrachtes Sägeblatt häufig praktischer ist. Den Schnitt hat man bei rechtshändiger Bedienung fast immer besser im Blick, wenn das Sägeblatt links sitzt. Das ist besonders wichtig, wenn man an einem Riss oder einer angezeichneten Markierung entlang sägt. Die Milwaukee M18CCS55 unterstützt das Sägen an einer Markierung entlang zusätzlich durch eine LED, die die Vorderseite des Sägeblattes beleuchtet, sodass man exakt sehen kann, wo der Schnitt entlang läuft . Wer sich lieber an der Schnittmarkierung vorne am Sägeschuh orientiert, freut sich, dass ein Teil der Kühlluft des Motors durch einen Kanal nach vorne geführt wird und die Späne wegbläst, so dass man immer einen freien Blick auf die Markierung hat. Das links montierte Sägeblatt ist auch bei der Arbeit mit dem beiliegenden Parallelanschlag hilfreich. Die rechte Hand kann die Säge am Handgriff führen, die linke den Parallelanschlag an der Werkstückkante entlangführen. Klar hat die Milwaukee M18CCS55 mehr zu bieten als ein links sitzendes Sägeblatt (Milwakee hat übrigens auch Modelle, bei dem das Sägeblatt „gewohnt“ rechts sitzt). So gehört sie zur Milwaukee Fuel-Akku-Familie und arbeitet mit den modernen 18 Volt RedLitihium-Akkus von Milwaukee. Der Motor ist bürstenlos und bringt das Sägeblatt auf stolze 5000 Umdrehungen pro Minute. Das Sägeblatt hat einen Durchmesser von 165 Millimetern. Unserem Testgerät lag ein Milwaukee Endurance Sägeblatt mit 24 Hartmetall-Zähnen bei, das akkuschonend nur 1,6 Millimeter Schnittbreite hat und mit speziellen Räumzähnen ausgestattet ist, die, ähnlich wie die Tiefenbegrenzer einer Sägekette, den Eingriff der Hartmetallzähne kontrollieren und so einer Überlastung der Säge vorbeugen. Die Sägeachse ist mit einem ein Getriebe gegenüber der Motorachse nach unten versetzt, sodass die Milwaukee M18CCS55 trotz des 165-Millimeter-Sägeblatts eine Schnitttiefe von maximal 55 Millimetern bietet. Sie erlaubt eine Neigungsverstellung bis 50 Grad, die zugehörige Skala ist fein in Ein-Grad-Schritte eingeteilt. Standesgemäß gibt es eine Taste mit der man die Sägewelle zum Wechsel des Sägeblatts arretieren kann. Ein zur Sägeblattschraube passender Inbus befindet sich an der Maschine. Eine Besonderheit ist der ausklappbare Bügel oben auf der Maschine, mit dem man die Maschine griffbereit aufhängen kann, etwa an einer Leiter etc. Der einzige Kritikpunkt bei der Ausstattung ist, dass Maschine keine Möglichkeit bietet, sie zusammen mit einem der in Deutschland verbreiteten Führungsschienen-Systeme zu verwenden.
Praxis
In Der Praxis überzeugt die Milwaukee M18CCS55 zunächst dadurch, dass ihr Sägeblatt förmlich digital startet und stoppt: betätigt man die Sicherung und drückt den Schalter, ist die Maschine sofort auf Drehzahl, lässt man den Schalter lost, stoppt das Blatt sofort. Die Tiefenverstellung ist leichtgängig, lediglich die Skala ist etwas grob und in Zoll eingeteilt. Doch meist richtet man die Schnitttiefe eh am Werkstück aus. Die Neigungsverstellung ist ebenfalls einfach vorzunehmen. Beim Sägen zeigt sich die Milwaukee M18CCS55 von ihrer besten Seite und geht kraft voll und souverän durch sämtliches Material. 38 Millimeter Buchenleimholz bei 45 Grad stellt für die Maschine keine Herausforderung dar. Durch Weichholz, geht sie durch wie durch Butter. Kraft hat diese Akku-Säge quasi ohne Ende. Eine kleine Einschränkung gibt es, wenn man die Maschine bei voller Schnitttiefe an einer Führung – einer aufgespannten Leiste oder einem Lineal, entlangführen möchte. Da der Motor sehr dicht über der Grundplatte sitzt, muss die verwendete Anschlagsleiste sehr flach sein. Bei der Stärke üblichen Plattenmaterials ist das jedoch kein Problem. Lob gibt es für die gute Ergonomie – die Säge lasst sich gut greifen, liegt ausgewogen in der Hand und die Gummierung der Griffflächen gewährleistet einen sicheren Halt der Maschine in den Hand. Auch die Spanabfur funktioniert hervorragend – der größte Teil der Späne wird durch den Auswurf hinten an der Schutzhaube ausgeworfen beziehungsweise kann dort abgesaugt werden. Die wenigen Späne, die nach vorne fallen werden zuverlässig zur Seite geblasen, sodass man freie Sicht auch die Schnittlinie hat.
Fazit
Die Milwaukee M18CCS55 ist eine leistungsfähige, hochwertig verarbeitete Akku-Handkreissäge, die mit vielen praktischen Detaillösungen überzeugt.Kategorie: Gewerbliche Werkzeuge
Produkt: Milwaukee M18CCS55
Preis: um 545 Euro
Spitzenklasse
Milwaukee M18CCS55
Sägen in Hartholz: | 30% | |
Sägen Plattenmaterial: | 30% | |
Bedienung: | 20% | |
Ausstattung: | 20% |
Preis mit/ohne Akku/Ladegerät: | 545 Euro / 328 Euro |
Vertrieb: | TTI, Hilden |
Telefon: | 02103 960–0 |
Internet: | www.milwaukeetools.eu |
Technische Daten | |
Spannung: | 18 V |
Akku-System: | Milwaukee-M18 |
Gewicht mit 5 Ah-Akku: | 3,2 kg |
Nenndrehzahl: | 5000 min-1 |
Größe der Fußplatte: | 280 x 130 mm |
Sägeblattdurchmesser: | 165 mm |
Schnitttiefe 90° / 45°: | 55 mm / 41 mm |
+ | hohe Schnittleistung / große Akku-Familie |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistung: | gut |