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Frage und Antwort des Tages: Lässt sich mit Pellets und Hackschnitzeln preiswert heizen?

Ratgeber Frage und Antwort des Tages: Lässt sich mit Pellets und Hackschnitzeln preiswert heizen? - News, Bild 1
19.09.2024 06:06 Uhr von Jochen Wieloch

Mit gepressten Sägespänen und Holz als Festbrennstoff ist enorm preiswertes Heizen möglich. Die Anlagen benötigen zwar recht viel Platz, lassen sich aber sehr umweltfreundlich und CO2-neutral betreiben.

Wirtschaftlich heizen – mit Pellets und Hackschnitzeln ist dies möglich. Im Vergleich zu Erdgas und Heizöl lassen sich so bis zu 50 Prozent an Heizkosten einsparen. Allerdings sollte man vorher detailliert klären, ob sich die jeweiligen Heizungskonzepte für den eigenen Bedarf eignen. Pellets, also gepresste Hobel- oder Sägespäne, erlauben ein CO2-neutrales und umweltfreundliches Heizen. Denn beim Verbrennen wird nur so viel CO2 frei, wie die Bäume während ihrer Wachstumsphase aufgenommen haben. Pellets sind zudem deutlich günstiger als fossile Brennstoffe.

Geräumiges Lager ist Pflicht

Wichtig ist ein ausreichend groß dimensioniertes Pelletlager, damit man mit dem Brennstoffvorrat zumindest die Wintersaison übersteht und sich nicht permanent um Nachschub kümmern muss.

Als Lager eignet sich ein umgebauter und ungenutzter Kellerraum oder ein Gewebetank, der in der Nähe aufgebaut wird. Pro Kilowatt Heizlast sollte man für die Pellets 0,9 Kubikmeter Lager raum einplanen. 0,2 Kilogramm Pellets entsprechen etwa 0,1 Liter Heizöl oder 0,1 Kubikmeter Erdgas. Planen Sie bei einem Jahreswärmebedarf von rund 28.000 Kilowattstunden und einer Anlagen- Nennleistung von 15 Kilowatt etwa 5,6 Tonnen Pellets im Jahr ein. Fünf Tonnen Pellets erfordern etwa acht Kubikmeter Raum.

Pufferspeicher nicht vergessen

Mit Kessel, Fördertechnik und Lagersys- tem ist der Platzbedarf für eine Pelletheizung nicht zu unterschätzen. Gerade wer von einer Gasheizung umrüsten möchte und nicht über einen Raum mit nicht mehr benötigtem Öltank verfügt, sollte über eine halbautomatische Pelletanlage nachdenken. Hier muss man einen kleinen Vorratsbehälter per Hand befüllen. Im Winter ist es alle drei bis vier Tage notwendig, Pellets nachzufüllen. Dafür reduziert sich der Platzbedarf erheblich. Sinnvoll ist bei der Umrüstung auf eine Pelletheizung die Investition in einen so genannten Pufferspeicher. Dieser speichert die Energie der Verbrennung und gibt sie erst zum gewünschten Zeitpunkt an Heizung oder Warmwasserbereitung ab.

Das Volumen sollte mindestens 30 Liter je Kilowatt Heizleistung betragen. Für eine Pelletheizung sollten Sie inklusive Kessel, Pufferspeicher, Transportsystem, Lager und Montage mindestens 25.000 Euro einplanen. Durch staatliche Förderung lassen sich die Anschaffungskosten deutlich reduzieren. Das langfristige Einsparpotenzial ist allerdings spürbar. Denn mit gerade mal rund 5,7 Cent pro Kilowattstunde sind die Heizkosten geringer als mit Erdgas oder Öl.

Für 30.000 Kilowattstunden Wärme pro Jahr kommt man mit etwas mehr als 1.700 Euro aus. Pelletheizungen haben durch das Verbrennen von Festbrennstoffen einen etwas höheren Wartungsund Reinigungsaufwand als Gas- und Ölheizungen. 300 bis 400 Euro sollte man jährlich hierfür einplanen.

Ab 3 Cent pro Kilowattstunde

Noch günstiger als mit einer Pellet- lässt es sich mit einer Hackschnitzelanlage heizen. Die Kosten pro Kilowattstunde belaufen sich auf drei bis fünf Cent. Wer einen eigenen Wald besitzt oder Zugang zu günstigem Holz hat, befindet sich am unteren Rand der genannten Preisspanne. Auch die Hackschnitzelheizung kann als selbstständige Zentralheizung genutzt werden, weil Holzstücke automatisch von einem Lager in den Heizkessel transportiert werden. Neben einem Lager ist ein Trockenraum ideal, um die Hackschnitzel zu trocknen.

Zusätzliche Komponenten sind Wärmespeicher, Aschebehälter und das Transportsystem. Hackschnitzelanlagen eignen sich deshalb weniger für Einfamilienhäuser, besser aufgehoben sind sie beispielsweise auf Bauernhöfen, wo auch ausreichend Platz vorhanden ist. Mit 25.000 bis 40.000 Euro sind die Investitionskosten ebenfalls nicht unerheblich, hierbei ist allerdings noch nicht die staatliche Förderung berücksichtigt. Für eine Kilowattstunde werden rund 0,29 Kilo Holz benötigt. Hochgerechnet auf 28.000 Kilowattstunden entspricht dies acht bis zehn Tonnen bzw. etwa 40 Schütt raummetern.

Gerade bei großen Immobilien kann die Nachrüstung einer Hackschnitzelheizung günstiger sein als eine aufwändige Dämmung. Der jährliche Wärmebedarf sollte aber unbedingt mehr als 20.000 Kilowattstunden betragen.

Fazit

Zwar sind die Investitionskosten zunächst vergleichsweise hoch: Dafür kann man anschließend mit Pellet- und Hackschnitzelanlagen enorm günstig heizen. Ausreichend Platz vorausgesetzt, sind diese beiden Heizungstypen nicht nur effizient und sparsam, sondern auch umweltfreundlich.

(Foto: epr/SOLARvent)

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Jochen Wieloch
Autor Jochen Wieloch
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Datum 19.09.2024, 06:06 Uhr