Kategorie: Gewerbliche Werkzeuge

Einzeltest: HMG Holzspalter HSP 18ML-DZ 124 SH (neue Norm)


Brennholzmacher

Gewerbliche Werkzeuge HMG Holzspalter HSP 18ML-DZ 124 SH (neue Norm) im Test, Bild 1
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Üblicherweise ist die Einladung eines Testgeräts recht unspektakulär. Bei einem Messe- oder Kundenbesuch oder noch banaler per Telefonat oder E-Mail wird der Test einer Maschine vereinbart. So ist es ursprünglich auch für den Test des HSP 13 M-DZ von HMG gelaufen. Das war Ende letzten Jahres. Doch dann kam alles anders. Jetzt ist das Testgerät endlich da und wir sind mächtig gespannt, ob sich die Warterei gelohnt hat.

Im Vorfeld dieses Tests gab es einige Hürden zu überwinden. Zuerst hakte es mit der Fertigstellung des Testgerätes, weil einige Details noch nachgearbeitet werden mussten. Als diese Hürde genommen war, schlug Covid 19 zu. Gott sei Dank ist niemand im Hause HMG erkrankt, es fehlten jedoch noch einige Bauteile für das Testgerät, die aus Italien kommen sollten und dort hat das Corona-Virus ja bekanntlich einiges durcheinandergebracht.

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Jetzt ist das Testgerät endlich hier, und macht auf den ersten Blick schon einen sehr guten Eindruck. Also schauen wir uns das „gute Stück“ erst einmal genauer an.

Ausstattung


Unser Testgerät trägt die Bezeichnung HSP 13M-DZ. Die Zusatzbezeichnung DZ steht für die Möglichkeit den Spalter sowohl mit 400 Volt-Drehstrom als auch per Zapfwelle zu betreiben. HMG bietet den Spalter darüber hinaus mit reinem Elektroantrieb (D), reinem Zapfwellenantrieb (Z), Betrieb mit der Traktorhydraulik (T) und mit eigenem Benzinmotor (B) an. Die technischen Eckdaten weisen zwischen den einzelnen Antrieben nur leichte Unterschiede auf. Allen Varianten gemeinsam ist der maximale Spaltdruck von 13 Tonnen. Es passen Stammabschnitte von maximal 110 Zentimetern Länge unter den Spaltkeil. Der Stammdurchmesser sollte maximal 40 Zentimeter betragen. Ein integrierter Stammheber sorgt für Erleichterung beim Positionieren des Spaltholzes auf dem Gerät. Für zusätzliche Standsicherheit beim Einsatz des Hebers dient ein massiver klappbarer Stützarm. Unser Testgerät ist für leichtere Mobilität mit einem dreirädrigen Fahrwerk ausgerüstet. Dabei handelt es sich bei den beiden Rädern die direkt am Spalter montiert sind um 250 Millimeter große Vollkunststof räder während das abnehmbare und lenkbare Rad einen Luftreifen aufweist. Für den leichten Transport in den Wald kann die Maschine einfach in den Heckheber eines Traktors eingehängt werden. In Arbeitsposition hat der Spalter eine Breite von ca. 1600 Millimeter und eine Höhe von 2600 Millimeter. In „Parkposition“ mit eingefahrenem Spaltzylinder und beigeklapptem Schutzbügel beträgt die breite ca. 900 und die Höhe ca. 1800 Millimeter. Das Hydrauliksystem hat ein Volumen von 20 l. Die Maschine bringt gute 300 kg auf die Waage. Noch ein paar Worte zu den Sicherheitseinrichtungen. Die entsprechen natürlich den aktuellen Vorgaben. So ist beispielweise der Holzablagebügel sehr massiv und gleich doppelt ausgeführt. Damit niemand in Versuchung kommt unter den sich bewegenden Spaltkeil zu greifen ist die Zweihandbedienung obligatorisch. Praktischerweise wurde am linken Bedienhebel ein Zahnsegment angebracht, mit dem das Spaltgut in der gewünschten Position gehalten werden kann.

Im Einsatz


Trotz des stattlichen Gewichts lässt sich der Spalter auf befestigten Wegen relativ leicht an den gewünschten Einsatzort bewegen. Er zeigt dabei auch bei leichten Bodenunebenheiten eine gute Stand sicherheit. So hat man jederzeit ein sicheres Gefühl. Am Einsatzort angekommen ist in unserem Fall nur noch eine 400-V-Steckdose und das entsprechende Zuleitungskabel nötig bevor es losgehen kann. Bei Drehstrom-Maschinen besteht immer die Möglichkeit, dass der Motor falsch herum dreht. Für diesen Fall verfügt der Spalter genau wie viele andere 400-V-Maschinen über einen Phasenwender in der Anschlussdose. Die Drehrichtung sollte auf jeden Fall vor dem ersten Einsatz geprüt werden, da sonst die Hydraulikpumpe beschädigt werden kann. Bei uns passte alles, so konnten wir gleich loslegen. Als erstes haben wir den Spaltzylinder in seine Arbeitsposition gefahren und dort arretiert. Dazu wird oben am Maschinengehäuse einfach der Gabelbügel in die Bohrungen des hochgefahrenen Zylinders gesteckt und mit dem Sicherungssplint befestigt – fertig. Das ging schnell und ohne Werkzeug. So mag ich das! Jetzt noch den Stützbügel für den Stammheber ausgeklappt und die Kette des Hebers am Schlitten für den Spaltkeil eingehängt und schon kann der erste Stamm auf den Heber gerollt werden. Durch das Hochfahren des Spaltkeils wird der Stamm aufgerichtet. Für die letzten 20 Zentimeter ist dann Muskelkrat gefordert. Die hält sich jedoch im Rahmen, zumal der Stamm ja sowieso passend unter dem Spaltkeil platziert werden muss. Als nächstes wird der Stamm mit dem Zahnsegment am linken Bedienhebel in der Wunschposition gehalten. Mit dem rechten Hebel wird nun der Spaltkeil abgesenkt. Dabei sind zwei Geschwindigkeiten möglich. So lässt sich der Leerweg des Spaltkeils schnell überwinden. Unsere Tests haben wir mit Meterholz durchgeführt. Es ist natürlich auch möglich kürzeres Material mit der Maschine zu spalten. Damit in diesen Fällen der Spaltkeil nicht jedes Mal bis in seine obere Endlage hochfährt kann eine niedrigere Endposition mit dem Stellring an der Höhenbegrenzungsstange auf der rechten Geräteseite eingestellt werden. Für Kurzholz ist die Maschine allerdings als Kompromisslösung zu betrachten, denn sowohl die Funktion der Haltekrallen am Linken Hebel, als auch der Nutzen des Schutzbügels kommen beim Kurzholz-Spalten nur bedingt zum Tragen. Bei Meterstücken lassen sich ein paar Scheite bequem am Schutzbügel zwischenlagern. Vorrangig dient der Bügel natürlich dem Schutz des Bedieners. Apropos Schutzbügel, HMG hat für die verschiedenen Bügelpositionen eine werkzeuglose Verstellung vorgesehen. Die ist jedoch recht „tricky“, denn der Bügel muss für den Positionswechsel in verschiedene Winkel geschwenkt werden, damit die Arretierungen durch die dafür vorgesehenen Aussparrungen geführt werden können. Die ersten paar mal benötigt man dafür etwas länger. Eine Lösung mit Bohrungen und einsteckbaren Sperrstit en hätten wir besser gefunden, weil die Funktion einfacher ist. Diese Lösung ist jedoch den neuen Sicherheitsanforderungen zum Opfer gefallen. Aber man gewöhnt sich auch daran. Es braucht eben ein bisschen Übung. Zum Schluss noch ein paar Worte zur Kraftentfaltung. HMG gibt für den Spalter einen maximalen Stammdurchmesser von 400 Millimetern an. Die bezieht sich nach unserem Empfinden jedoch eher auf die Größe des Spaltkeils als auf die hydraulische Leistungsfähigkeit, denn auch dickeres Material zerteilt die Maschine ohne Mühe. Allerdings sind dafür dann meist mehrere Spaltvorgänge nötig, quasi wie beim Torte schneiden. Torte schneiden trift es übrigens ganz gut, wenn man die Leistungsfähigkeit beschreiben möchte. Bei unseren Tests haben wir mit ca. drei Monate zwischengelagertem Buchenholz gearbeitet. Das hat der HSP 13 M-DZ so einfach gespalten, wie das sprichwörtliche Messer die Butter.

Fazit

Der Langholzspalter HSP 13 M-DZ von HMG hat uns mit guter Verarbeitung und absolut soliden Arbeitsleistungen überzeugt. Die Möglichkeit die Maschine mi unterschiedlichsten Antriebskonzepten vom reinen Elektroantrieb bis zum angebauten Verbrennungsmotor für autarken Betrieb zu erwerben bietet für jeden Interessenten die passende Maschine, unsere Empfehlung für Unentschlossene. Schauen Sie sich den Spalter einmal genauer an, denn schon mit einem Blick auf die handwerkliche Verarbeitung lässt sich mit Sicherheit der Eine oder Andere Zweifel beseitigen.

Kategorie: Gewerbliche Werkzeuge

Produkt: HMG Holzspalter HSP 18ML-DZ 124 SH (neue Norm)

Preis: um 4050 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2020
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
HMG Holzspalter HSP 18ML-DZ 124 SH (neue Norm)

Bewertung 
Funktion: 50%

Bedienung: 30%

Ausstattung: 20%

Ausstattung & technische Daten 
Preis: ab 3.150 Euro, Testgerät um 4.050 Euro 
Hersteller/Vertrieb: HMG Hess, Reisbach (OT) Griesbach 
Hotline: 08734 9384–0 
Internet: www.HMG-Maschinen.de 
Technische Daten:
Abmessungen Arbeitsposition (B x T x H): 860 x 1100 x 2600 mm 
Gewicht: 316 kg 
max. Scheitlänge: 111 cm 
Spalthub: 100 cm 
max. Spaltdruck: 13 t 
max. Stammdurchmesser: 40 cm 
Aufnahme: Dreipunkt / Dreirad Fahrgestell 
Betriebsspannung: 400 V / 50 Hz 
Motorleistung: 4,0 kW 
+ Verarbeitung / Arbeitshöhe / viele Antriebsarten verfügbar / geringe Kurzholz-Eignung 
Klasse: Meisterklasse 
Preis/Leistung: sehr gut 
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Jörg Ueltgesforth
Autor Jörg Ueltgesforth
Kontakt E-Mail
Datum 14.08.2020, 09:01 Uhr
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Topthema: Wilckens Farben
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