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Nur im Notfall: Heizen per Strom geht richtig ins Geld

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05.11.2022 09:05 Uhr von Jochen Wieloch

Bei vielen ist die Sorge groß: Was tun, wenn im Winter plötzlich das Gas abgedreht wird und kein Ofen oder Kamin als alternative Heizung verfügbar ist? Heizen per Strom steht dann bei vielen ganz oben auf der Agenda.

Wer im Internet den Suchbegriff „Elektroheizung“ eingibt merkt sofort: Die Anzahl der unterschiedlichen Modelle ist riesig. Und bis auf die Wärmepumpe eint alle Elektroheizungen ein Fakt: Sie sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, aber teuer im Betrieb. Auch wenn die Preise für Öl und Gas noch weiter steigen, heizt man mit diesen fossilen Brennstoffen günstiger. Das Heizen mit Strom sollte deshalb nur der letzte Ausweg sein. Ideal für Allergiker geeignet Radiatoren kosten zwischen 50 und 200 Euro und arbeiten mit Öl oder Wasser, die über einen Heizstab erhitzt werden. Sie benötigen lange, um einen Raum zu erwärmen, und ziehen viel Strom. Heizlüfter gibts schon für weniger als 100 Euro, sie sind allerdings ebenfalls echte Stromfresser, vergleichsweise laut und wirbeln Staub auf. Infrarotheizungen erwärmen im Gegensatz zu den genannten Heizungstypen nicht die Raumluft, sondern Gegenstände, Decken und Wände. Sie brauchen wenig Platz, sind für weniger als 250 Euro in diversen Designs erhältlich und perfekt für Allergiker, da sie keine Luft aufwirbeln.

Empfehlenswert sind Infrarotheizungen nur für kleine Räume, in denen kurzfristig Wärme benötigt wird. Nach dem Abschalten kühlen Räume schnell wieder aus. Flächenspeicherheizungen sind mit 600 bis 900 Euro deutlich teurer, haben aber einen gravierenden Vorteil: Sie geben auch dann noch Wärme ab, wenn sie ausgeschaltet sind und keinen Strom verbrauchen. Möglich macht dies ein mineralischer Speicherkern.

100 Watt pro Quadratmeter

Um einen Quadratmeter Wohnfläche zu heizen, sollte man mit einer Flächenspeicherheizung eine Heizleistung von 100 Watt einplanen. Für einen 20 Quadratmeter großen Raum sind folglich 2.000 Watt empfehlenswert. Kalkuliert man pro Tag mit fünf Stunden, um den Speicher aufzuwärmen, werden 10 Kilo wattstunden Strom verbraucht. Bei 40 Cent pro Kilowattstunde fallen täglich Kosten in Höhe von 4 Euro an, bei 100 Heiztagen sind dies bereits 400 Euro. Inklusive der Anschaffungskosten von durchschnittlich 800 Euro kostet das Heizen von 20 Quadratmetern stolze 1.200 Euro, bei 80 Quadratmetern wären dies schon 4.800 Euro. Flächenspeicherheizungen eignen sich damit ebenfalls nur in Ausnahmefällen oder zum Erwärmen einzelner Räume.

Fazit

Heizen mit Strom ist ein teures Vergnügen und daher nur für Notfälle zu empfehlen. Die hohen Kosten lassen sich nur signifikant reduzieren, wenn Sie Ihren Strom selbst über eine Solaranlage erzeugen. Allerdings ist die Stromausbeute aufgrund des schlechten Wetters gerade dann in der Regel zu gering, wenn bei uns die Heizperiode einen dauerhaften Heizungsbetrieb erfordert.

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Jochen Wieloch
Autor Jochen Wieloch
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Datum 05.11.2022, 09:05 Uhr