Die Marke Suntek war uns bis vor wenigen Wochen noch vollkommen unbekannt. Die ersten Gespräche mit dem deutschen Vertreter der chinesischen Marke mit Firmensitz in Shanghai klangen jedoch recht vielversprechend.
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Power und Feingefühl
Vielleicht liegt es ja an der Tatsache, dass ich in meinem früheren Berufsleben knapp 20 Jahre in Autowerkstätten verbracht habe, fest steht jedenfalls, dass ich Schlagschrauber bei Schraubarbeiten extrem hilfreich finde. Während in Kfz-Werkstätten immer noch überwiegend Druckluft-Geräte Verwendung finden, haben sich insbesondere in Zimmereien in den letzten Jahren Akku-Schlagschrauber eine beachtliche „Fangemeinde“ aufgebaut.
Der eine oder andere Heimwerker mag skeptisch sein, ob eine solche Maschine Sinn macht. Ja, macht Sie: Denn man darf den Schlagschrauber nicht mit dem Schlag-Bohrschrauber verwechseln. Beide Maschinen unterscheiden sich im Arbeitsprinzip deutlich. Während beim Schlag-Bohrschrauber die Schläge axial, also von hinten auf den Bohrer wirken, ist das beim Schlagschrauber anders. Die vollständige Bezeichnung lautet nämlich Drehschlagschrauber. Das bedeutet prinzipiell nichts anderes, als wenn Sie bei einer festsitzenden Verschraubung den Schraubenschlüssel aufsetzen und zum Lösen ein paar Hammerschläge auf den Schlüssel ausführen. Gerade beim Bearbeiten von Verschraubungen macht der Einsatz eines (Dreh-) Schlagschraubers also wirklich Sinn, denn durch das Schlagwerk erhöht sich zwar der Geräuschpegel deutlich, dafür reduziert sich aber das von „normalen“ Akkuschraubern gewohnte Rückdrehmoment auf das Handgelenk sehr deutlich.
Schlagfeste Nüsse und Bohrer
Die kombinierte Dreh-Schlagkraft, die beim Einsatz eines Schlagschraubers auf Nuss und Schraube einwirkt, ist sehr groß, deshalb bieten die namhaften Werkzeughersteller spezielle schlagfeste Einsatzwerkzeuge an. Damit ausgestattet, lassen sich mit Schlagschraubern neben Schraubarbeiten auch Bohrarbeiten effizient und vor allem sicher durchführen. Im Serviceartikel auf Seite 60 haben wir eine kleine Übersicht von Werkzeugen zusammengestellt, die für den Einsatz mit Schlagschraubern geeignet sind.
Unsere Testgeräte
Für unseren Test haben wir Maschinen mit Preisen zwischen gut 50 Euro und bis zu 350 Euro ausgewählt. Natürlich schlagen sich solche Preisunterschiede in der Klasseneinstufung nieder. Von Einstiegs- bis Meisterklasse ist diesmal wieder alles dabei. Allen Maschinen gemeinsam ist der 1/2"-Vierkant als Werkzeugaufnahme. Einige Hersteller legen einen Adapter bei, um auch mit 1/4"-Sechskant-Bits arbeiten zu können. Für alle, die überwiegend mit solchen Bits arbeiten, bieten die meisten Hersteller baugleiche Maschinen direkt mit Bitaufnahme an. Für die Stromversorgung sind bei allen Maschinen die jeweiligen Systemakkus der Hersteller zuständig. Die Preise beziehen sich im Test auf die Maschine ohne Akkus und Ladegerät.
Die Technik
Als Motoren finden sowohl Standardmotoren Verwendung als auch die neueste Generation von Brushless-Motoren. Diese Maschinen sind schon auf den ersten Blick an ihrer kompakten Bauform zu erkennen. Alle Maschinen verfügen außerdem über eine Arbeitsstellenbeleuchtung. Spannender als die Beleuchtung finden wir jedoch die meist dreistufige Leistungsschaltung, über die einige Maschinen verfügen, denn beim Einsatz eines Schlagschraubers ist es schwer, die Energie zu dosieren. Deshalb lohnt es sich bei empfindlichen Verschraubungen, die Schlagenergie von vornherein zu reduzieren.
So testen wir Schlagschrauber
Neben Ausstattung und Ergonomie stand bei unseren Tests ganz klar das praktische Arbeiten im Vordergrund. Beim Bohren mussten die Probanden ihre Talente an 20-mm-Löchern in Weichholzbalken beweisen; in Metall galt es, 6- und 10-mm- Löcher durch eine 12-mm-Stahlplatte zu bohren. Beim Schrauben haben wir gestoppt, wie lange die Maschinen dafür benötigen, mit 200 Nm angezogene M16-Schrauben zu lösen bzw. 6-mm-Holzschrauben ohne Vorbohren und 10-mm- Holzschrauben mit Vorbohren in einen Weichholzbalken zu treiben. Weil alle Maschinen mit unterschiedlichsten Systemakkus betrieben werden können, haben wir die Anzahl möglicher Bohrungen oder Verschraubungen nicht gemessen.