Trutzburg für Werkzeug und Maschinen

Wer genügend Zeit, Kenntnisse und die entsprechenden Möglichkeiten hat, kann sich natürlich seine Werkstatteinrichtung selbst bauen. Wer das nicht kann oder möchte, aber dennoch nach soliden Werkstattmöbeln sucht, sollte auf jeden Fall das Heft jetzt nicht aus der Hand legen und weiterlesen. Der Hersteller TRUTZHOLM nennt unser Testobjekt „Werkzeugwand“ das trifft es aber nicht ganz, denn hier geht es um eine Kombi aus Schränken Lochtafeln und Arbeitsfl äche – also eine Werkstatteinrichtung.

Lieferumfang und Ausstattung

 
Die Spedition liefert uns lediglich zwei Pakete. Eins davon ist unschwer als Hochschrank zu erkennen. das andere ebenso eindeutig: die Arbeitsplatte. Nachdem die Verpackungspappe entfernt ist steht vor uns ein chicker anthrazitfarbener Stahlschrank mit giftgrünen Griffleisten, sowie eine massive 25 mm starke Leimholz-Arbeitsplatte. Die beiden zusätzlichen Unterschränke, einer mit Schubladen, der andere mit Türen sowie die beiden Hängeschränke finden sich fein säuberlich verpackt im Hochschrank.

Hier wurde jeder Millimeter ausgenutzt um auch die Einlegeböden die Rückwandbleche und die Rückwandträger platzsparend unterzubringen. Dafür schon mal unsere Hochachtung, das ist „Tetris für Erwachsene“.  

Montage und Verarbeitung

 
Nach dem Auspacken der Einzelteile gibt´s schon mal ein Lob für die saubere Verarbeitung. Alle Teile sind sauber lackiert haben gleichmäßige Spaltmaße und für sämtliche Verschraubungen hat man Nietmuttern eingesetzt. Das sieht sauber aus, gibt ordentlich Stabilität, hat aber seinen Preis. Auch die Passgenauigkeit ist hervorragend, wie sich bei der Montage schnell zeigt. Dass die Kollegen bei TRUTZHOLM Kenntnis von schiefen Keller- oder Garagenwänden haben und auch unebene Böden kennen, sieht man an den stabilen Füßen mit langen M10 Gewinden die mühelos mehrere Zentimeter Höhenunterschied ausgleichen. An den Schrankelementen gibt es außer der Montage der besagten Füße nichts zusammen zu schrauben. Bevor es an den eigentlichen Aufbau geht müssen nur die vier Montagestreben für die Lochwände und die Hängeschränke angeschraubt werden. Je nach Boden und Wand-Gegebenheiten kommt jetzt der schwierigste Teil des Aufbaus, das präzise Ausrichten der drei Schrankelemente. Der Boden in unserer Testgarage hat mit einer ebenen Fläche wenig zu tun, als letzte Rettung mussten wir sogar mit Unterleghölzern arbeiten. Dank der weiten und gut zu nutzenden Verstellmöglichkeiten, haben wir es aber auch bei diesen ungünstigen Bedingungen hinbekommen.

Die Lochwandbleche mit Standardlochung sowie die beiden Oberschränke werden einfach in die senkrechten Montagestreben eingehängt und schon steht die ganze „Geschichte“. Dieser Teil der Montage ist in wenigen Minuten erledigt.

Zum Schluss wird noch die Arbeitsplatte aufgelegt und von unten verschraubt. Die Böden für die beiden Klapptürschränke können nach Bedarf in verschiedenen Höhen eingelegt werden.   Zum Schluss noch ein paar Dinge die uns aufgefallen sind. Beginnen wir noch mal mit der schon eingangs erwähnten guten und präzisen Verarbeitung, die hat sich auch während des Aufbaus bestätigt. Alle Schränke sind abschließbar, wobei man auf eine Gleichschließung Wert gelegt hat. Die Schranktürflügel ohne Schließmechanik sind zusätzliche mit einem Magnetschnäpper ausgestattet, so dass sie sich nicht ungewollt öffnen. Zum Schluss noch unsere Kritik. Da gibt es eigentlich nur einen wirklichen Punkt. Für die Ecken der Oberschränke sollten Kunststoff oder Gummischützer beiliegen, denn wer mit dem Gesicht in Richtung Arbeitsplatte arbeitet, und dann den Kopf hoch nimmt kann sich hier die „schönsten“ Beulen holen. Mich persönlich hat darüber hinaus gestört, dass die Arbeitsplatte zum einen mit einer 40er Tiefe recht schmal ist und rundum bündig mit den Schränken abschließt mit Ausnahme des Mittelteils besteht also keine Möglichkeit ein Werkstück beispielsweise mit einer Zwinge zu fixieren. Ein solcher Überstand würde allerdings die Zugriffsmöglichkeit auf die obere Schublade des einen Unterschranks ein wenig einschränken. Vielleicht kann man die Werkstattwand wahlweise mit zwei verschiedenen Platten, oder für Selbermacher ganz ohne Platte anbieten.

Fazit

Knapp 1.000 Euro ruft TRUTZHOLM für diese Werkstattwand auf. Das ist auf den ersten Blick nicht wenig! In Anbetracht der gebotenen Qualität, mit durchdachten Detaillösungen, wie Hebedämpfern an den Oberschränken Gewindehülsen statt Schrauben mit Muttern und einer blitzsauberen Verarbeitung ist dieser Preis jedoch absolut fair. Wer so eine Qualität selber bauen möchte zahlt drauf!